GAULT MILAU 2020

Ein erstes Ausrufezeichen setzt man in diesem Betrieb mit der Silvaner Trockenbeerenauslese 2017 vom Randersackerer Marsberg: Orange und Karamell spielen da mit, dann auch Waldboden. Da ist noch viel Potenzial für die kommenden Jahrzehnte, das sich hinter einer dunkel gebrannten Süße verbirgt. Ebenfalls sehr gut fanden wir die 2013er Riesling Auslese, schon ordentlich mit Petrolnote und intensiver Zitrusfrucht, einer nektarartigen Süße und sehr vitaler Säure. Nun ist der Betrieb von Stefan Bardorf wahrlich kein Süßweingut, wie die trockenen Weine sehr schön beweisen. Sowohl Riesling als auch Silvaner überzeugen, besonders der Silvaner vom Randersackerer Marsberg mit seinen gelbfruchtigen Aromen, leicht minzigen Tönen und saftigem Druck. Der Riesling aus derselben Lage präsentiert sich filigran und erinnert an Grapefruit und bittere Orange. In der roten Fraktion punktet die pfeffrige, kirschige Cuvée aus Blaufränkisch und Spätburgunder aus der Lage Randersackerer Ewig Leben. Gleichermaßen mollig wie würzig, bildet sie die Sortentypizität der beiden so verschiedenen Rebsorten jeweils gut ab. Und gut gelegen ist dieses Weingut. „Lage, Lage, Lage!“, sagen die Immobilienmakler und meinen damit nicht die wundervollen Weinberge Pfülben, Sonnenstuhl, Teufelskeller oder Marsberg in diesem unterfränkischen Ort. Nein, Randersacker ist einfach gut zu  erreichen – aus Würzburg oder direkt von der der A9 aus.

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